Page 8 - Bürgerinfo Steinhöring
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Bürgerinformation
                   Gemeinde Steinhöring




           Die Ortsgeschichte von Steinhöring


           Steinhöring ist einer der ältesten Orte
           im Landkreis. Bereits lange vor der
           ersten urkundlichen Erwähnung fin-
           den sich Spuren menschlicher Besied-
           lung. Aus der jüngeren Steinzeit, die
           auch  Neolithikum  genannt  wird,
           wurde zwischen Steinhöring und Berg
           ein Steinbeil (Lochaxt) aus Grünstein
           gefunden. Es muss der der Altheimer
           Gruppe (2000 bis 1800 v. Chr.) zuge-
           ordnet werden und ist der erste Nach-
           weis einer menschlichen Siedlung bei
           Steinhöring.


           Funde  in  der  Nähe  des  Gutes  Thai-
           ling (Bronzebarren) und in der Sen-  Steinhöring aus vergangenen Tagen
           sauer Filze (Randleistenbeil), zeigen,
           dass auch in der Bronzezeit (1800 bis   höring größere Bedeutung. Vermut-  Vermutlich hatte diese Anlage schon
           1250 v. Chr.) Menschen in unserem   lich führte schon zur Römerzeit eine   früher  eine  Schutzfunktion  für  die
           Gemeindegebiet siedelten.        Straße nahe vorbei an dem 1976 ent-  Zoll- und Handelsstation, die man bei
           Auch Kelten (500 bis 15 v. Chr.) sie-  deckten bajuwarischen Reihengräber-  der Siedlung vermutet.
           delten im Ebrachtal. Die Luftbildarchä-  feld auf der Flur „zum Bachkramer“   Steinhöring wird erstmals 824 n. Chr.
           ologie entdeckte in Endorf eine sog.   (beim  Sportplatz).  Man  fand  einen   schriftlich erwähnt, als der Kleriker
           Viereckschanze (mit einer Seitenlänge   Friedhof  mit  255  bestatteten  Men-  Mahali seinen Besitz zu Steinher(inga)
           von 50 m – siehe Foto in unserer Ge-  schen  aus  der  Merowingerzeit  (ca.   an das Bistum Freising übergibt. Der
           meindechronik Band I auf Seite 21). In   480 bis 750 n. Chr.). In den Gräbern   Name  Steinher(inga)  stammt  ver-
           der aktuellen Bodendenkmalliste des   lagen Waffen und Schmuckstücke (u.   mutlich  von  „Steinher“,  dem  ersten
           Bayer. Denkmalamts ist diese Viereck-  a. kostbare goldene Ohrringe). Diese   namentlich  bekannten  Adeligen  in
           schanze nicht mehr enthalten.    Grabanlage ist – neben Pliening – das   unserem Dorf. Er muss noch vor 740
           Um 15 v. Chr. dringen die Römer über   früheste  Zeugnis  der  Bajuwaren  im   die Grundherrschaft ausgeübt haben.
           die Alpen bis zur Donau vor und be-  Landkreis Ebersberg. In der dazuge-  Vermutlich war Steinhöring eine Graf-
    Geschichte
           setzen unser Gebiet: Ortsnamen wie   hörigen Siedlung lebten ca. 335 Men-  schaft, die auch als Gaugrafschaft be-
           Tulling  (vom  Namen  Tullius?)  und   schen. Sie bestand ca. 130 Jahre von   zeichnet wird, denn in einer Urkunde
           Sensau (von Senatus?) deuten auf rö-  570 bis 700 n. Chr. Vermutlich um 900   aus dem Jahre 1040 bestätigt Heinrich
           mischen Ursprung hin.            gibt es eine Burganlage direkt ober-  III die Gründung des Klosters St. Seba-
           Mit  der  bajuwarischen  Landnahme   halb der Siedlung auf dem Höhenrü-  stian in Ebersberg in der „Grafschaft
           (ab ca. 570 n. Chr.) bekommt Stein-  cken zwischen Abersdorf und Endorf.   Steinhöring“.
           6    www.gemeinde-steinhoering.de
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